Afrikanische Schweinepest beim Schwarzwild: Der Weg nach vorne für europäische Jäger

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Im April hat FACE, der Zusammenschluss der Verbände für Jagd und Wildtiererhaltung in der EU in Zusammenarbeit mit dem CIC, dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd, in Brüssel einen Workshop über „Vorbereitung der Jäger auf die afrikanische Schweinepest” organisiert.

Die afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine hochansteckende Erkrankung, die Schweine und Schwarzwild infiziert, und ernsthafte sozio-ökonomische Folgen sowie Konsequenzen für Wildtiere und die öffentliche Gesundheit hat. Die Erkrankung kann sich unabhängig von Ländergrenzen sehr schnell ausbreiten.

Bezüglich der Wildtierbewirtschaftung und der Jagd kann die afrikanische Schweinepest verheerend sein. In dem Workshop sagte Linda Dombrovska vom Lettischen Jägerverband: „Seit die ASP Lettland 2014 erreicht hat, hat sie alle Aspekte der Jagd verändert, unsere Traditionen, unseren Ansatz zur Wildtierbewirtschaftung, das Verhalten der Tiere. Außerdem hat sie viele wirtschaftliche Auswirkungen. Jäger in anderen Teilen Europas müssen sich auf diese gefährliche Krankheit vorbereiten und sorgfältig einen Ansatz ausbreiten, um ihre Ausbreitung zu kontrollieren.”

Im Januar 2014 meldete Litauen die ersten Fälle von ASP bei Schwarzwild und Polen folgte im Februar 2014. Im Juni und September 2014 meldeten Lettland bzw. Estland ebenfalls ASP. Die Quelle des ASP-Virus liegt in benachbarten östlichen Ländern (Russische Föderation, Weißrussland und Ukraine). Die neuere Forschung zeigt ein echtes Risiko der weiteren Ausbreitung in andere EU-Mitgliedsstaaten, mit dem höchsten Risiko für die Slowakei und Rumänien, gefolgt von Finnland, der Tschechei und Deutschland.

Nikolaus Kriz, Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), sprach über die Meinung der EFSA zu ASP und die Bandbreite möglicher Maßnahmen zur Schadensbegrenzung, um die Einschleppung und Ausbreitung der ASP durch Schwarzwild zu verhindern. Bezüglich der Bewirtschaftung kam man zu dem Schluss, dass „…nicht erwiesen ist, dass eine drastische Verringerung der Schwarzwildpopulation das Risiko der Einführung und Ausbreitung der ASP innerhalb des Schwarzwildbestands verringert”.

Obwohl die Meinung der EFSA einige hervorragende Ansätze enthält, scheint es für FACE und CIC klar, dass eine „Einheitsstrategie“ bei der Bekämpfung der ASP in Schwarzwildpopulationen nicht funktionieren wird. Beispielsweise haben FACE-Mitglieder in letzter Zeit Besorgnis darüber ausgedrückt, wie nationale Behörden Empfehlungen zu Jagdmethoden, Kadaverentsorgung, Finanzierung und Kommunikation interpretiert und umgesetzt haben.

Francesco Berlingieri. DG SANTE, Europäische Kommission, legte dar: „In Estland, Lettland, Litauen und Polen wurden regionalisierte Maßnahmen eingeführt. Wir müssen wachsam bleiben und Mitgliedsstaaten müssen weiter mit Jägern und anderen Interesseneignern zusammenarbeiten, um einen hohen Grad des Bewusstseins und der Vorbereitung in den Mitgliedsstaaten zu gewährleisten. Bezüglich der Jagd müssen wir sicherstellen, dass wir die effektivsten Bewirtschaftungsstrategien anwenden, beispielsweise den graduellen Ansatz, der eine selektive Konzentration auf Bachen gewährleistet.”

 „Wir haben die mögliche Bedrohung vor vier Jahren erkannt und haben jetzt seit einigen Jahren mit einem Plan begonnen, um Jäger von überall, aber besonders in Mittel- und Osteuropa, in Zusammenarbeit mit OIE (Weltorganisation für Tiergesundheit) zu schulen. Wir haben über OIE einen Teil der nötigen Mittel zur Realisierung unserer Pläne von der Europäischen Kommission gesichert. Es wird höchste Zeit, dass wir unsere Jäger jetzt mit der Unterstützung von FACE vorbereiten, die Krankheit durch Beteiligung an einer logischen, strategischen Zusammenarbeit mit dem Tierarztnetzwerk von OIE zu überwachen und zu steuern”, sagte George Aman, Präsident des CIC, der weltweit über 30 Millionen Jäger repräsentiert.
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BITTE WENDEN SIE SICH FÜR WEITERE INFORMATIONEN AN:

Ludwig Willnegger, Secretary General of FACEludwig.willnegger@face.eu
Tamás Marghescu, Director General of CICt.marghescu@cic-wildlife.org

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